
Publiziert von Wolfgang Wallner am 31. Mai 2021
NÖFV diskutiert für kommende Saison einen "Corona-Modus" mit Gruppenteilung schon im Herbst. Bis zum 14. Juni können die blau-gelben Vereine entscheiden.
Der Fußball konnte in den Amateurligen seit dem Frühjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nur bedingt rollen. Die Saison 2019/20 wie auch 20/21 konnten nicht gewertet werden. Auch über der kommenden Saison schwebt in diesenTagen das Damoklesschwert der Pandemie. „Aus diesem Grund haben wir uns wirklich den Kopf zerbrochen, wie trotz möglicher Einschränkungen und Spielausfälle die kommende Saison sportlich faire gewertet werden kann – sprich: Wir wollen den Fußball in Niederösterreich Corona-fit machen“, berichtet NÖFV-Präsident Johann Gartner.
„Bei der Vorstandssitzung am 25. Mai haben wir nun einen ganz konkreten Vorschlag dazu erarbeitet, über den nun die Vereine abstimmen können", so Gartner.
So könnte der Corona-Modus funktionieren
Der vorgelegte Vorschlag umfasst einen alternativen Meisterschaftsmodus für alle Männer-Teams in Niederösterreich. Dabei werden sämtliche Klassen von der 1. Landesliga abwärts in zwei Gruppen (A und B) geteilt. Die Einteilung erfolgt nach einer Setzliste, die nach dem Punkteschnitt der beiden Abbruchsaisonen 2019/20 und 2020/21 ermittelt wird. In beiden Gruppen werden in der Herbstsaison eine Hin- und eine Rückrunde absolviert (Grunddurchgang).
Zur Rückrunde werden beide Gruppen wieder zusammengelegt, jedoch erfolgt nun aufgrund der Platzierungen im Grunddurchgang eine Teilung in ein Aufstiegs- und ein Abstiegs-Play-off. Für die besser platzierten Mannschaften wird es zum Start der Play-offs Bonuspunkte geben. Nun spielen alle Teams im jeweiligen Play-off ein Hin- und Rückspiel gegeneinander und ermitteln so den jeweiligen Meister (Aufsteiger) sowie den/die Absteiger.
Wird die Meisterschaft regulär beendet, gelten folgende Bestimmungen:
- Der Erstplatzierte jedes Aufstiegs-Play-offs bei den Kampfmannschaften hat das Aufstiegsrecht und eine Startplatz im NÖ-Meistercup der Folgesaison.
- Der Letztplatzierte eines Abstiegs-Play-offs bei den Kampfmannschaften steigt fix ab.
- Insgesamt steigen aus einem Abstiegs-Play-off so viele Vereine ab, sodass die Klassenstärke gleich bleibt.
- Bei Bedarf werden weitere Aufsteiger aus den untergeordneten Aufstiegs-Play-offs (per Entscheidungsspiele) ermittelt, damit die Mindestgruppenstärke von 14 Vereinen erhalten bleibt.
„Dieser alternative Meisterschaftsmodus hat den Vorteil, dass er eine gewisse Flexibilität bietet. So wird eine möglichst faire und sportliche Wertung möglich, sollte die Meisterschaft nicht regulär beendet werden können“, befindet NÖFV-Präsident Gartner. So gibt es für unterschiedliche Zeitpunkte des Meisterschaftsendes genaue Szenarien, wie Auf- und Absteiger ermittelt werden.
Urabstimmung der Vereine
Gartner und allen Funktionären im NÖFV sei jedoch bewusst, dass ein solch tiefgreifender Eingriff in den Meisterschaftsbetrieb unbedingt von den Vereinen mitgetragen und befürwortet werden muss, betont der Verband in seiner Aussendung. Aus diesem Grund sind alle NÖFV-Vereine aufgerufen, bis zum 14. Juni über diesen ganz konkreten Vorschlag abzustimmen.
Sollte eine Mehrheit der votierenden Vereine für den alternativen Meisterschaftsmodus aussprechen, kommt dieser in der kommenden Saison zur Anwendung. Das Votum würde jedoch nur für die Spielzeit 2021/22 gelten, nicht darüber hinaus, betont Gartner: „Demokratische Prozesse sind mir als NÖFV-Präsident wichtig. Daher bitte ich alle, sich in ihrem Verein näher mit der Idee dieses alternativen Meisterschaftsmodus zu befassen, sich darüber ein Urteil zu bilden und anschließend ihre Stimme – ob dafür oder dagegen – abzugeben. Je mehr Stimmen abgegeben werden, desto solider ist die getroffene Entscheidung.“